Die Mittelmeermöwe

Wissenschaftlicher Name Larus michaellis
Brutgebiet Europa Küstengebiete und Inseln am Mittelmeer und Schwar-zen Meer. Atlantikküste Spanien und Portugal. Aus-breitungstendenz nach Norden.
Vogelzug Sommergäste aus dem Mittelmeerraum bleiben teils auch im Winter in Mitteleuropa.
Vorkommen in der Schweiz Zunehmende Sommergäste, erste Brut 1968 am Neu-enburgersee. Inzwischen Brutvogel an weiteren Seen, Ausbreitung intensiviert.
Vorkommen in Rapperswil-Jona Bis zu den Siebzigerjahren Ausnahmeerscheinung, dann zunehmend zu allen Jahreszeiten, seit 2000 re-gelmässig an verschiedenen Stellen. Erste Brut 2011 auf Kiesinsel am Seedamm, mehrere 2012, 13, 14.
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Paar der Mittelmeermöwe – ein Vogel mit CH-Ring – am Dampfschiffssteg, 19. Februar 2013, im Frühjahr brütend auf Plattform Strandweg.
Beobachtungsstellen An gesamter Seeuferstrecke vertreten, besonders gut zu sehen auf Flossen Seebadi, Pfosten, Fahnenstangen und Beleuchtungskandelater vom Hafen zum Seedamm, Kiesinsel, Hafen Lido, Jonamündung.
Färbungsunterschiede Vom braunen Jugendkleid wechselnd über Zwischenstufen bis zum ausgefärbten Brutkleid im 4. Jahr. Männchen und Weibchen nicht zu unterscheiden. Am Dampfschiffssteg, auf der Kiesinsel und auf den Flos-sen der Seebadi lassen sich oft Vögel mit verschiedenen Alterskleidern vergleichen.
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Mittelmeermöwe, beringt RADOLFZELL JS 00045, Farbring 39X, am 21. Mai 2010 in Rheinau-Freistett (Südbaden). Aufnahme Rapperswil, Dampfschiffssteg, 7. Januar 2011.Der Vogel ist im ersten Winter, resp. im zweiten Kalenderjahr.
Zunahme der Winterbestände Der Vogel hielt sich während mehrerer Wochen im Gebiet von Rapperswil auf; der Ring wurde an verschiedenen Stellen abgelesen. Dank dem Farbring konnten die Daten ermittelt werden. Aluminiumringe lassen sich am lebenden Vogel nur selten entziffern. In den letzten Jahren nehmen die Bestandeszahlen in den Wintermonaten laufend zu. Grössere Konzentrationen ergeben sich zeitweise im Raum Ufenau, bei Feldbach (Fütterung) und auf den Badeflossen bei Rapperswil, dann auch auf der Kiesinsel. Auf dieser sind schon bis zu 100 Mittelmeermöwen gezählt worden.

Erste Brut der Mittelmeerwöwe am Zürichsee

– April bis Juni 2011 auf der Kiesinsel am Seedamm bei Rapperswil.

Aufnahmen vom 12.5. mit Videokamera www.wasservoegel.ch und vom 17.5., resp. 16.6. mit Teleobjektiv 400 mm vom Holzsteg aus.

Die Mittelmeermöwe gefährdet Brutplätze von Lachmöwe und Flussseeschwalbe. Auf verschiedenen schweizerischen Gewässern wurden die beiden Arten bereits von der grösseren und stärkeren Konkurrenz verdrängt. 2011 gab es eine Brut auf der Kiesinsel, 2012 eine weitere dort und eine zweite auf einem Stein in geringer Entfernung. Wegen Unfall eines Altvogels blieb die Brut auf der Kiesinsel erfolglos, die zweite Familie siedelte dorthin um. Die Lachmöwen konnten sich anfänglich behaupten, die Verluste hielten sich in Grenzen. Eine weitere Familie mit drei Jungen war in der Bucht von Wurmsbach zu sehen. Mit drei erfolgreichen Bruten auf Kiesinsel (2), Brutfloss (2) und Brutplattform Strandweg (3) sorgten die Mittelmeermöwen für einen hundertprozentigen Ausfall bei den Lachmöwen im Frühjahr 2013. Ein weiteres Paar vertrieb brütende Lachmöwen und Flussseeschwalben vorübergehend von der Brutplattform Wurmsbach; dort gab es keine Junge. 2014 auf der Kiesinsel vier Bruten, deren drei erfolgreich mit 3, 3 und 2 flügge gewordenen Jungen.

Mittelmeermöwe von der Brutplattform am Strandweg mit geraubtem Lachmöwenei aus der Kolonie auf der Kiesinsel, 6. Mai 2013.
Massnahmen 2015 wurde die Brutplattform Strandweg vergittert, um die grossen Möwen abzuweisen. Das bisherige Brutpaar verteidigte seinen Standort hartnäckig. Der Einflug nur noch für Lachmöwe und Flussseeschwalbe möglich sein. Weitere Unterteilung hinderte dann die Grossmöwen am Einflug.
Trotz Vergitterung versucht die Mittelmeermöwe ein Nest zu bauen, 8. April 2015.
Aktuelle Brutplätze 2022
  • Kiesinsel am Seedamm , konstante Belegung in den letzten Jahren mit 14 bis 16 Brutpaaren.
  • Grosser Stein südlich Kiesinsel, ein Brutpaar.
  • Inseln beim Heilighüsli, 2 bis 3 Brutpaare
  • Hochschule, Dach östliches Gebäude, 1 BP
  • Jonamündung, Bucht von Wurmsbach, 2 bis 3 BP
Weitere mögliche Brutplätze
  • Inseli Busskirch, war auch schon besetzt
  • Flachdächer von Wohn- oder Industriebauten, wie 2021 an der Kreuzstdrasse
Junge Mittelmeermöwe in Nähe Holzsteg am 10. August 2012.